Deine frischen Blumen

Seit dreißig Jahren, beinahe täglich, bringt dir jemand frische Blumen, zu Weihnachten ein kleines Bäumchen, Ostern einen bunten Strauß. Seit dreißig Jahren fahre ich genau die Straße, die du damals genommen hast. Du warst 18. Du bist es immer noch.

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Oh, ich hasse sie!

Kennen Sie das? Wenn sich der Magen verkrampft, das Zwerchfell nach oben rutscht, die Atmung flach wird und das Herz rast? Dazu dieser schale Geschmack im Mund, die Hitze auf den Wangen und der Schweiß unter den Achseln? Zum Kotzen! Und das alles nur wegen dieser Person!

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Grabsteine

Die Idee von Friedhöfen verstehe ich nicht. Das hängt sicher auch mit meiner Einstellung zum Tod an sich zusammen, aber nicht nur. Manche Menschen gehen auf Friedhöfe, weil sie die Stimmung mögen. Andere besuchen Verstorbene. Mich interessiert ehrlich gesagt keines von beidem. Ich mag weder die Stimmung besonders – zumindest unterscheidet sie sich für mich nicht wesentlich von der eines Innenhofes im Gemeindebau – noch sehe ich dort eine engere Verbindung zu den Menschen, die mir nahe standen und nun gestorben sind. Aber ich mag Gedenktafeln. Diese Tafeln, die an einen, für irgendjemanden ganz besonderen Menschen erinnern sollen, berühren mich. In Edinburgh habe ich solche Tafeln an Parkbänken gefunden. Das gefällt mir. Besonders dann, wenn nicht nur der Name des Verstorbenen und ein paar Jahreszahlen darauf zu finden sind. „Ein guter Freund“, „eine liebevolle Gefährtin“, allein solche wenigen Worte lassen doch ein kleines Stück dieses Menschen lebendig bleiben. Grabinschriften sollten meiner Ansicht nach auch etwas über den Menschen erzählen, der hier begraben ist. Aber ich fürchte, selbst wenn sie das alle täten, würde ich nicht häufiger Friedhöfe besuchen.